Einleitung
In vielen Unternehmen schlummern zahlreiche privilegierte Konten mit dauerhaft vergebenen Administratorrechten – sogenannte Standing Privileges. Ob vergessen, ungenutzt oder einfach überprovisioniert, diese offenen Türen vergrößern die Angriffsfläche erhe】 und laden Cyberkriminelle förmlich ein. Zero Standing Privileges (ZSP) setzt genau hier an: Statt permanenten Berechtigungen wird nur bei Bedarf für die Dauer der Aufgabe Zugang gewährt.
Was bedeutet Zero Standing Privileges?
Zero Standing Privileges ist ein Sicherheitsmodell, das auf dem Zero‑Trust‑Prinzip basiert. Kein Konto besitzt standardmäßig Rechte; bei jeder Anfrage muss der privilegierte Zugriff verifiziert, validiert und zeitlich begrenzt werden【Benutzer‑, System‑ oder Applikationskonten erhalten nur die minimal erforderlichen Rechte (Least Privilege) und verlieren sie automatisch, sobald sie nicht mehr benötigt werden.
Vorteile von Zero Standing Privileges
Schutz vor Insider‑Bedrohungen: Durch zeitlich begrenzte Berechtigungen minimiert ZSP das Risiko böswilliger oder nachlässiger Insider.
Reduzierte Angriffsfläche: Die Kombination aus JIT‑ und JEA‑Policies schränkt unautorisierte Zugriffe ein und verringert die Angriffsfläche. Selbst wenn Angreifer Zugangsdaten erbeuten, gibt es keine dauerhaften Adminkonten, über die sie Privilegien eskalieren können.
Regulatorische Compliance: Temporäre Berechtigungen und lückenlose Protokollierung liefern aussagekräftige Audit‑Trails, die bei Prüfungen zu DSGVO, NIS2 oder DORA helfen. Zero Standing Privileges unterstützt somit die Einhaltung aktueller EU‑Vorgaben und Sicherheitsstandards.
Praxistipps und Ausblick
Zero Standing Privileges sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als logische Weiterentwicklung Ihres bestehenden Privileged‑Access‑Management‑Programms.
Integrieren Sie JIT‑Workflows in Ihre Prozesse und ersetzen Sie statische Admin‑Konten durch automatisierte Genehmigungen. Nutzen Sie Multi‑Factor‑Authentication und risikobasierte Freigaben, um sicherzustellen, dass jede Anfrage überprüft wird. Für DevOps‑ und RPA‑Umgebungen empfiehlt es sich, Secrets‑Management‑Tools einzubinden, damit auch Service‑Accounts und Bots nur temporäre Zugangstoken verwenden.
Fazit & Ausblick
Zero Standing Privileges ist mehr als ein Buzzword – es ist ein zentraler Baustein für die nächste Generation des Privileged Access Management. Durch die konsequente Umsetzung von JIT und JEA reduzieren Unternehmen ihre Angriffsfläche, erfüllen regulatorische Anforderungen und erhöhen die Sicherheit ihrer IT‑Landschaft nachhaltig.
Die amitego AG unterstützt Sie mit fundierter Expertise und modernen PAM‑Lösungen bei der Einführung von Zero Standing Privileges. Kontaktieren Sie uns, um gemeinsam den Weg in eine sichere, zero‑trust‑basierte Zukunft zu gehen.
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