Was ist Privileged Access Management (PAM)? – Rechtliche Anforderungen in der EU
In einer Zeit mit zunehmenden Cyberbedrohungen und strengen Datenschutzvorschriften ist Privileged Access Management (PAM) wichtig für die Sicherheit von Informationen und die Einhaltung von Vorschriften. Egal ob DSGVO, BSI IT-Grundschutz oder die neue ISO/IEC 27001:2022 – Unternehmen müssen nicht nur die Zugriffe schützen, sondern auch nachweisen können, dass sie das tun.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was PAM ist, welche technischen und regulatorischen Anforderungen erfüllt sein müssen und wie Firmen PAM gemäß den aktuellen Normen und Gesetzen nutzen können.
Was ist PAM? – Die Grundlagen
Privileged Access Management (PAM) ist eine Sicherheitsstrategie, die privilegierte Benutzer wie Systemadministratoren und Dienstkonten überwacht und kontrolliert.
Ein gutes PAM-System bietet:
Zentrale Verwaltung von privilegierten Konten
Zugriffskontrolle nach dem Least-Privilege-Prinzip
Sitzungsaufzeichnung und Überwachung
Just-in-Time-Zugriff mit automatischer Genehmigung
Audit- und Reporting-Funktionen zur Nachverfolgbarkeit
📌 Ziel: Sicherheitsrisiken durch privilegierte Zugriffe minimieren und Nachweise für interne und externe Prüfungen erbringen.
Rechtliche Anforderungen und Compliance-Ziele
1. DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung)
Artikel 32 verlangt, dass Unternehmen angemessene technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um personenbezogene Daten zu schützen.
Ein PAM-System hilft dabei, indem es:
Sensible Daten über Zugangskontrolle schützt
Privilegierte Aktivitäten dokumentiert
Risiko-basierte Authentifizierung nutzt
2. BSI IT-Grundschutz
Privilegierte Konten sind besonders schützenswert.
PAM unterstützt die zentralen Anforderungen des BSI:
Absicherung administrativer Schnittstellen
Kontrolle privilegierter Dienst- und Systemkonten
Sicherer Fernzugriff über Gateway-Systeme
3. ISO/IEC 27001:2022 – Neue Anforderungen
Die angepasste ISO-Norm bringt neue Strukturen und präzisere Kontrollziele. Für PAM sind insbesondere diese Kontrollen wichtig:
Zugriffsrechte: Definition und regelmäßige Überprüfung privilegierter Rechte
Zugriff auf Quellcode: Kontrolle über administrative DevOps- und Entwicklungstools
Benutzerzugangsmanagement: Zentrale Verwaltung und Authentifizierung privilegierter Nutzer
Zugriffsrechte verwalten: Technische Umsetzung von Least Privilege und rollenbasiertem Zugriff
Nutzung privilegierter Konten: Kontrolle und Überwachung privilegierter Zugänge
➡️ PAM hilft Firmen, diese Anforderungen umzusetzen und unterstützt sie bei der ISO-Zertifizierung.
Technische Anforderungen an eine moderne PAM-Lösung
Funktion | Nutzen für Compliance |
---|---|
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) | Schutz vor unbefugtem Zugriff |
Zugriff nach Least-Privilege-Prinzip | Vermeidung unnötiger Rechte |
Just-in-Time-Zugriff | Temporäre Freigabe nach Genehmigung |
Vaulting und Passwortinjektion | Schutz und Verwaltung von Zugangsdaten |
Sitzungsaufzeichnung und -protokollierung | Nachweise für Prüfungen |
🧩 Best Practices zur Implementierung
Identifiziere und klassifiziere privilegierte Konten
Automatisiere und rezertifiziere Zugriffsrechte regelmäßig
Etabliere rollen- und regelbasierte Zugriffskontrollen
Aktiviere Protokollierung und Monitoring in Echtzeit
Automatisiere Reports für Audits
Privileged Access Management ist mehr als nur ein Sicherheitstool – es ist ein wichtiger Bestandteil der Einhaltung von Vorschriften in Europa. Ein modernes PAM-System hilft, die Anforderungen aus der DSGVO, BSI-Grundschutz und der ISO/IEC 27001:2022 effizient zu erfüllen.
Unternehmen, die in PAM investieren, erhöhen die Transparenz, verhindern Sicherheitsvorfälle und gehen Prüfungen mit weniger Aufwand an.
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